Wie bedruckt man helle Warnwesten aus 100 % Polyester im Siebdruckverfahren?

Entgegen des hartnäckigen Vorurteils kann helles Polyester problemlos mit wasserbasierten Farben und mit Plastisol bedruckt werden.

Siebdruck auf helle Polyester-Warnwesten – So gelingt der perfekte Druck

Warnwesten aus 100 % Polyester sind in vielen Branchen ein unverzichtbares Arbeitsmittel. Ob für Sicherheitsdienste, Eventpersonal oder Bauunternehmen – oft werden diese Westen mit Logos oder Schriftzügen personalisiert. In diesem Beitrag zeigen wir euch, wie ihr Warnwesten im Siebdruckverfahren effizient und professionell bedruckt, welche Farben sich eignen und worauf ihr besonders achten solltet.

Warum Siebdruck für Warnwesten?

Polyester-Warnwesten sind in der Regel neongelb oder neonorange. Das bedeutet: Die beste und gängigste Druckoption ist ein dunkles, einfarbiges Logo. Siebdruck bietet sich hier perfekt an, denn:

  1. Schneller Druckprozess – Ideal für große Auflagen
  2. Geringer Farbverbrauch – Spart Material und Kosten
  3. Hohe Deckkraft und Haltbarkeit – Perfekt für den täglichen Einsatz
Siebdruck auf Sicherheitswesten
Siebdruck auf Neon farbenes Polyestergewebe

Vorbereitung

Bevor ihr das Logo auf euer Sieb belichtet, solltet ihr die Weste probeweise auf eure Druckplatte aufziehen. So könnt ihr ermitteln, an welche Stelle des Siebdruckrahmens das Motiv belichtet werden muss, um später zentriert gedruckt zu werden. Ein praktischer Tipp: Zieht die Weste direkt auf Anschlag auf, dann müsst ihr später beim Drucken nicht mehr umständlich ausrichten.

Welche Farben eignen sich für Polyester-Warnwesten?

Ihr habt die Wahl zwischen zwei Farbtypen:

Beide Optionen funktionieren hervorragend, solange ihr mit einer dunklen Farbe auf hellen Polyesterstoff druckt. Probleme mit Re-Sublimation (Ausbluten der Farbe) entstehen nur, wenn ihr helle Farben oder Deckweiß auf dunkles Polyester druckt. Falls euch dieses Thema interessiert, schreibt uns kurz per Email an.

Das richtige Siebdruckgewebe

Für den Druck auf Polyester-Warnwesten empfehlen sich folgende Gewebearten: 47T, 55T oder 61T – Klassische Siebgewebe mit optimaler Farbdurchlässigkeit.

Siebdruckplatte für den Druck vorbereiten und Textil ausrichten
Schwarze Plastisolfarbe für den Siebdruck mit einem Spachtel geschmeidig rühren
Allround Rakel mit Holzgriff für den textilen Siebdruck mit Plastisolfarbe
Schwarze Plastisolfarbe mit einem 47T Siebdruckrahmen

Druck und Fixierung: Darauf müsst ihr achten

Beim Drucken mit Plastisolfarben stellt euer Sieb mit den üblichen 3 mm Absprung ein. Danach läuft der Druckprozess wie gewohnt ab: Fluten, Rakeln, Nachrakeln

Hitzefixierung bei Polyester: Kein Problem!

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Polyester extrem hitzeempfindlich ist. Tatsächlich schmilzt es erst ab 250 °C.

Daher können sowohl Drucke mit Plastisolfarben als auch mit wasserbasierten Farben problemlos bei 160 °C fixiert werden, so wie ihr es von Baumwolle gewohnt seid. Falls ihr unsicher seid, macht vorher einen Test!

Wenn ihr mit wasserbasierten Farben arbeitet, empfehlen wir einen Kaltfixierer. So spart ihr euch die Hitzefixierung komplett - eine große Erleichterung, wenn ihr keinen Trockentunnel habt

Professionelles HIGHEND Karussell für den mehrfarbigen Siebdruck
Flashtrockner zur Fixierung lösemittelhaltiger Siebdruckfarbe
Trockentunnel / Bandtrockner zur Fixierung von Siebdruckfarbe
Siebdruckwerkstatt: Individuell im Siebdruckverfahren bedruckte Warnweste

Stretch-Test: Die finale Qualitätskontrolle

Bevor die bedruckten Westen an den Kunden gehen, unbedingt den Stretch-Test durchführen: Der Druck sollte sich elastisch wie Gummi dehnen lassen. Rissiger Druck? Dann war die Fixierung nicht ausreichend – hier müsst ihr nachbessern!

Fazit

Mit der richtigen Technik und den passenden Materialien ist der Siebdruck auf Polyester-Warnwesten einfach und effizient umsetzbar. Ob wasserbasiert oder Plastisol – beides funktioniert hervorragend, wenn ihr einige Grundregeln beachtet.


Zurück