Faltkartons für den Versand eignen sich wunderbar als Fläche für Werbung und sind der perfekte Platz für clevere Marketingbotschaften. Wer also ein eigenes Label oder einen Onlineshop betreibt, der kann Versandkartons zum Teil des professionellen Branding machen. Um den Markenaufbau zu stärken, können dazu Firmenlogos, Domains, Slogans, QR-Codes oder Rabattaktionen aufgedruckt werden. Im Siebdruckverfahren lassen sich Kartons ziemlich simpel, schnell und bei sehr geringen Druckkosten pro Stück bedrucken.
Zunächst messt ihr die einzelnen Flächen eures Kartons aus, entscheidet, an welcher Seite ihr den Karton bedrucken wollt und legt euch dann in Photoshop, Canva oder Corel eine entsprechende Datei an. Tut euch beim Anlegen des Artwork erst mal den Gefallen, auf superfeine Schriftarten unter einem Millimeter Strichstärke zu verzichten und euer Design auch nicht genau auf Kante des Kartons anzulegen. Bedenkt bitte, dass Wellpappekartons am Ende Naturprodukte sind und schon allein durch die Wellenstruktur nie 100 % plan liegen. Auch bei den Falzungen und Schnitträndern gibt es immer leichte Abweichungen.
Wenn es um die Wahl des richtigen Gewebes geht, würden wir 80T, 90T oder max. 100T Siebdruckewebe empfehlen, je nach Saugfähigkeit und Oberflächenbeschaffenheit des Kartons. Bei sehr stark saugfähiger Pappe wäre ein Siebdruckrahmen mit 80T Gewebe angebracht. Bei eher hochwertigen und weniger saugfähigen Oberflächen würden wir zu einem feineren 90T oder 100T Gewebe raten.
Für den Druck von Wellpappeprodukten empfehlen wir unsere PAYPYROPRINT-Siebdruckfarben. Die Drucke mit diesem Farbsystem sehen nicht nur klar und brillant aus, sondern fühlen sich auch matt und stumpf an. Verwendet man ersatzweise Textildruckfarben, so können sich die Drucke etwas "sticky" anfühlen. Wie man sich denken kann, hat es beim späteren Stapeln der Kartons aber durchaus Vorteile, wenn die Drucke eben nicht aneinanderkleben.
Bei der Wahl der Rakel raten wir zu einer harten 75-Shore Rakel. Damit lässt sich auf Pappe/Papier konturscharf und sehr sauber drucken.
Um das Motiv auf dem Siebdruckrahmen und den Kartonrohling vor dem ersten Druck aneinander auszurichten, macht es Sinn, die vorgesehenen Knickkanten beim ersten Karton mit schwarzen Strichen nachzuziehen. Durch die halbtransparente Emulsion hindurch könnt ihr dann besser ausrichten, wo der Druck platziert werden muss. Ist die ideale Position gefunden, malt ihr euch auf der Druckplatte zur Orientierung noch Striche als Anlegemarken. An diesen Markierungen könnt ihr euch beim Aufziehen der Kartons richten und stellt eine Wiederholgenauigkeit beim Drucken sicher.
Achtet bei der Einrichtung des Drucksettings darauf, dass zwischen Kartonoberfläche und Sieb ein Absprung von ca. 3 mm eingestellt ist. Das wird beim Drucken für ein sauberes Ergebnis mit scharfen Konturen sorgen.
Beim Druckrhythmus sollte außerdem darauf geachtet werden, dass ihr das Sieb zuerst flutet und dann 2x hintereinander rakelt. Noch bevor ihr das Sieb öffnet, um den bedruckten Karton zu entnehmen und einen neuen Karton einzulegen, solltet ihr die Farbe im Sieb direkt wieder zurückfluten. Mit der Farbschicht haltet ihr das Sieb feucht und vermeidet, dass die Siebdruckfarbe in den Maschen des Gewebes eintrocknet.
Wer geübt und gut vorbereitet ist, schafft es, pro Stunde 150 bis 200 Kartons einfarbig zu bedrucken. Da die Siebdruckfarbe schnell auf der Pappoberfläche trocknet, können die bedruckten Kartons ohne langes Warten platzsparend gestapelt werden.
Praxistipp: Soll auf gestrichene oder beschichtete Kartons mit einer nicht saugfähigen Oberfläche gedruckt werden bzw. die Kartons sind für den Outdoorbereich gedacht, so kann alternativ mit unserer wasserfesten POLYPLAST-Siebdruckfarbe gedruckt werden.