Unsere HIGH RESOLUTION ist eine zweikomponentige Diazo-Fotoemulsion für den Textil- und Grafikdruck. Diese umweltfreundliche Kopierschicht kann für den Druck mit Plastisolfarben und nahezu allen lösemittelhaltigen Farben verwendet werden. Sie überzeugt technisch durch sehr hohes Auflösungsvermögen und ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegenüber scharfen, lösemittelhaltigen Reinigern.
Die Emulsion ist zudem sehr abriebfest und damit perfekt für den Druck von großen Auflagen geeignet. Durch die hohe Randschärfe und die ausgezeichnete Maschenüberquerung können mit dieser Schicht auch sehr detaillierte Motive und feinste Fotoraster belichtet werden. Mit einem Festkörpergehalt von 41 % vor Sensibilisierung und 37 % nach Sensibilisierung ist die Emulsion gut für die Beschichtung per Hand geeignet und perfekt, wenn eine hohe, scharf gezeichnete Druckschulter für den Textildruck erzeugt werden soll. Die HIGH RESOLUTION liefert sowohl auf weißem als auch auf gelbem Gewebe beste Ergebnisse.
Erhältlich im 1-kg-Gebinde sowie im 4,5-kg-Eimer.
Die Fotoemulsion sollte bei Raumtemperatur zwischen 10 °C und 30 °C gelagert werden. Das Gebinde unbedingt vor Frost und direkter Sonneneinstrahlung schützen. Die Haltbarkeit vor Sensibilisierung liegt bei 1,5 Jahren. Einmal angemischt sollte die sensibilisierte Emulsionsmasse innerhalb von 6 Wochen, maximal aber 8 Wochen, verbraucht werden. Wird die sensibilisierte Fotoemulsion im Kühlschrank aufbewahrt, verlängert sich im Regelfall die Haltbarkeit. Bei der Lagerung im Kühlschrank unbedingt darauf achten, dass die Emulsion vor der Beschichtung wieder auf Raumtemperatur gebracht wird.
Wir empfehlen, die Fotoemulsion unter Gelblicht zu verarbeiten.
Mehrere Siebe können auch auf Vorrat beschichtet werden, wenn sie danach dunkel gelagert werden. Bei Bedarf kann man sie dann innerhalb von 3 Wochen belichten. Direkt vor der Belichtung müssen die Siebe noch einmal mit Warmluft getrocknet werden.
Das Fläschchen mit dem Diazo-Pulver zunächst mit 100 ml lauwarmem Wasser auffüllen und sehr gut schütteln, bis sich das Pulver komplett aufgelöst hat. Den Inhalt der Flasche anschließend vollständig in das Gebinde der HIGH RESOLUTION Emulsion geben. Danach sorgfältig umrühren, bis sich die Kopierschicht einheitlich grün verfärbt hat. Nach dem Umrühren sollte die sensibilisierte Fotoemulsion für mindestens 5 Stunden oder im Idealfall über Nacht ruhen, um auszugasen. So können die eingeschlossenen Luftbläschen aus der Masse aufsteigen und werden später nicht zu "Nadellöchern".
Beim Anmischen der Emulsion sollte vorausschauend das aktuelle Datum auf die Dose schreiben, um später den Überblick zu behalten, bis wann die sensibilisierte Emulsion eingesetzt werden kann.
Der zu beschichtende Siebdruckrahmen sollte trocken und staubfrei sein. Es ist daher ratsam, den Siebrahmen vor der Beschichtung mit Entfetter, wie unserem DEGREASER25, zu reinigen und dann bis zur Beschichtung möglichst staubfrei zu trocknen und zu lagern.
Die Emulsion wird zunächst in eine passende Beschichtungsrinne gegeben, bis diese etwa halb voll ist. Dann wird zuerst auf der Druckseite (Außenseite) des Siebes und anschließend auf der Rakelseite (Innenseite) beschichtet. Sollen mit dem Sieb später dunkle Textilien bedruckt werden, dann kann die Druckseite optional auch 2x hintereinander nass auf nass beschichtet werden. Dadurch wird auf dem Siebgewebe eine dickere Emulsionsschicht aufgebaut. Beim späteren Drucken wird also auch ein entsprechend höherer Farbauftrag erzielt. Zum Beschichten wird eine bequeme Arbeitsposition empfohlen, die es erlaubt, die Rinne fest und sicher über den Rahmen zu führen.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Gutes Beschichten ist reine Übungssache. Die Beschichtung auf dem Gewebe sollte zunächst nicht zu zaghaft, sondern mit mittlerem Anpressdruck erfolgen. Wird mit zu wenig Anpressdruck beschichtet, dann wird im schlechtesten Fall zu viel Emulsion aufgetragen. Die überschüssig aufgetragene Emulsion wird dann Nasen bilden und vom Sieb tropfen. Derart dick beschichtete Siebe sind in der Praxis weder richtig zu trocknen noch korrekt zu belichten. Es wird in diesem Fall empfohlen, das Sieb auszuwaschen und neu zu beschichten. Ziel ist es, eine gleichmäßig dünne Emulsionsschicht aufzutragen.
Nach dem Beschichten wird die Emulsion aus der Beschichtungsrinne wieder direkt in das Gebinde gegeben, um ein unnötiges Eintrocknen zu vermeiden. Die Emulsionsrinne sollte nach dem Beschichten direkt mit Wasser gereinigt werden. Insbesondere gilt dies für die Kanten.
Wem das geschriebene Wort nicht genügt, der kann sich auch unser praxisorientiertes YouTube-Video zum Thema anschauen: Anleitung zum Beschichten von Siebdruckrahmen mit Fotoemulsion
Nach dem Beschichten wird das Sieb waagerecht liegend und mit der Druckseite (Außenseite) nach unten zeigend getrocknet. So kann die Emulsion tief in das Gewebe sacken und eine ausgeprägte Druckschulter bilden. Die Trocknung der lichtsensiblen Emulsion muss im Dunklen oder bei Gelblicht erfolgen. Bei der Trocknung ist darauf zu achten, dass die Luftfeuchtigkeit unter 35 % liegt.
Ungenügend getrocknete, restfeuchte Emulsion ist nur schwer zu belichten und kann im schlimmsten Fall zu kompletten Fehlbelichtungen führen. Die Emulsion löst sich beim Entwickeln dann stellenweise oder großflächig ab. Wir raten daher dringend dazu, die Emulsionsschicht vor dem Belichten immer bei etwa 40 °C mit einem Heizlüfter für 1 bis 1,5 Stunden zu trocknen. Diese kosten nur wenige Euro und sind in jedem Bau- und Supermarkt zu erwerben. Im professionellen Betrieb erfolgt die Umlufttrocknung in einem Trockenschrank.
Werden auf Vorrat beschichtete, aber unbelichtete Rahmen über viele Tage in Schränken, Kisten oder Kartons getrocknet und zwischengelagert, dann sollten diese vor der Belichtung unbedingt noch einmal bei 40 °C getrocknet werden. Nur so geht man auf Nummer sicher, dass die oft kaum wahrnehmbare (Rest-) Feuchtigkeit wieder aus der vermeintlich getrockneten Schicht verdunsten kann. Denn Merke: Emulsion ist wasseranziehend. In feuchter Umgebung (Keller, kalte Werkstatt, Badezimmer) neigt sie dazu, die Feuchtigkeit aus der Raumluft anzuziehen.
Der Trocknung der Emulsion muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Nur eine komplett durchgetrocknete Emulsion kann auch perfekt belichtet werden. Gut 80 % der Probleme beim späteren Belichten und sogar auch beim Entschichten sind auf falsche oder mangelnde Trocknung im Vorfeld zurückzuführen.
Der Rahmen mit der gut durchgetrockneten und gleichmäßig aufgetragenen HIGH RESOLUTION Emulsion kann mit allen marktüblichen Belichtungseinheiten belichtet werden. Die Belichtungszeit variiert dabei je nach Belichtungseinheit, Schichtdicke der Emulsion sowie Abstand der Belichtungslampe zum Sieb.
Im Semi-Pro- und DIY-Bereich wird in der Regel mit kompakten Belichtungseinheiten, wie zum Beispiel unserer Belichtungslampe UV LED 10 W (Artikelnummer: BL0001) belichtet. Alternativ können auch 400 Watt Halogenbelichter verwendet werden. Bei der üblichen 2/1 oder 1/1 Beschichtung und einem Abstand zwischen Sieb und Lampe von ca. 50 cm ergeben sich folgende Belichtungszeiten:
Gewebefarbe | Belichtungszeit mit Belichtungslampe UV LED 10 W | Belichtungszeit mit Belichtungslampe Halogen 400 W | Belichtungszeit mit UV LED- Vakuumbelichtungstisch |
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Weiß | 12 bis 13 Minuten | 12 bis 13 Minuten | 1:50 Minuten |
Gelb | 14 bis 15 Minuten | 14 bis 15 Minuten | 2:20 Minuten |
Eine praxisnahe Videoanleitung zur Semi-Pro-Belichtung gibt es in Teil 4 - Fotoemulsion belichten | Siebdruck selber machen unserer umfangreichen Siebdruckanleitung.
Die ideale Belichtungszeit kann leicht durch einen Streifenbelichtungstest oder einen Belichtungskalkulator (Artikelnummer: KALKU1) ermittelt werden.
Nach dem Belichten wird das Motiv direkt ausgewaschen. Dazu wird zunächst flächig, beidseitig und ohne Druck auszuüben, Wasser auf die Siebschablone aufgetragen. Die Schablone sollte dann etwa eine Minute lang unberührt unter Gelblicht ober bei sehr schwachem Kunstlicht einweichen. Schon jetzt sollte sich das Motiv leicht absetzen und gut erkennbar werden. Nach der Einwirkzeit kann man damit beginnen, das Motiv mit höherem Wasserdruck auszuspülen. Abschließend wird das Sieb noch einmal intensiv mit einem weichen Wasserstrahl klargespült, um auch noch die letzten, mit bloßem Auge nur schwer erkennbaren Emulsionsreste (Schlemme) auszuspülen. Die Emulsion sollte sich nun fest und nicht mehr schmierig anfühlen. Fühlt sich die Schicht noch schleimig an oder es lösen sich ungewollt und fetzenhaft Stücke der Schablone ab, dann war die Belichtungszeit nicht ausreichend oder sehr wahrscheinlich war die Emulsion vor der Belichtung nicht komplett durchgetrocknet. Lässt sich das Motiv fast gar nicht oder nur sehr schwer ausspülen, war der Belichtungsfilm zu lichtdurchlässig, es wurde zu lange belichtet oder das Ausspülen ist bei Tageslicht bzw. starkem Kunstlicht erfolgt.
Wurde die Siebschablone erfolgreich entwickelt und das Sieb ist wieder getrocknet, kann es nachbelichtet werden. Der fertige Rahmen mit dem gewünschten Motiv wird also noch einmal unter die Belichtungseinheit gelegt und 3- bis 4-mal so lang nachbelichtet, wie zuvor belichtet wurde – selbstverständlich ohne den Belichtungsfilm. Dieses Nachhärten macht die Siebe widerstandsfähiger gegen Abrieb, scharfe Reiniger und die Lösemittel in den Siebdruckfarben. Außerdem kann eine gut nachgehärtete Emulsion später viel leichter und sogar ohne Hochdruckreiniger entschichtet werden.
Die Entschichtung kann mit unserem Entschichter ULTRASTRIP25 vorgenommen werden. Das Sieb wird dazu zunächst komplett und vor allem an den Motiv-rändern von Farbresten befreit. Wir empfehlen dazu den Einsatz eines geeigneten Siebreinigers wie dem INK REMOVER oder ECO SCREEN WASH für Plastisolfarben. Der gebrauchsfertige Entschichter wird beidseitig und reichlich auf das Sieb aufgesprüht. Dort lässt man ihn für 3 bis 4 Minuten einwirken und reibt anschließend mit einem Entschichterschwamm nach. Anschließend wird die aufgeweichte und angelöste Emulsion mit hohem Druck (im Idealfall mit einem Hochdruckreiniger) aus dem Gewebe gespült. Üblich ist es in der Praxis, den Rahmen nach dem Entschichten auch gleich zu entfetten, trocknen zu lassen und staubfrei für die nächste Beschichtung aufzubewahren.
Lassen sich hartnäckige Emulsionsreste trotz korrekter Entschichteranwendung nicht lösen, so ist dies oft auf unzureichende Trocknung der Emulsion VOR der Belichtung zurückzuführen. Auch eine nicht erfolgte Nachbelichtung kann zu Entschichtungsproblemen führen. Wie man Probleme beim Entschichten vermeidet und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Emulsionsreste dennoch zu entfernen, haben wir in diesem Link einsteigerfreundlich zusammengefasst.
Gelingt die Belichtung nicht auf Anhieb, gibt es dafür meist simple Ursachen, die leicht aus der Welt geschaffen werden können. Die häufigsten Einsteigerprobleme haben mit zu dicker Beschichtung, falscher Trocknung der Emulsion oder willkürlich festgelegten Belichtungszeiten zu tun. Um bei der Lösung dieser typischen Einsteigerfehler behilflich zu sein, haben wir ein Trouble-Shooting YouTube-Video produziert: Probleme beim Beschichten / Belichten von Emulsion lösen
Problem nicht dabei? Dann helfen wir gern bei der Ursachenfindung. Für eine zielgenaue Analyse ist es sehr hilfreich, wenn wir ein paar aussagekräftige, hochauflösende Fotos vom Problemfall an info@siebdruck-versand.de gesendet bekommen. Wir beraten außerdem auch gern telefonisch unter der 0391 / 243 587 53.