Die FT COAT PRO ist unsere beliebte einkomponentige Fotoemulsion für den Textil- und Grafikdruck für wasserbasierte Siebdruckfarben. Diese umweltfreundliche Kopierschicht kann zudem auch für den Druck mit Discharge-Farben verwendet werden. Sie überzeugt technisch auf ganzer Linie und weist viele Eigenschaften auf, die in dieser Bündelung sonst nicht auf dem Markt zu finden sind.
Die Emulsion ist sehr wasser- und abriebfest und damit perfekt für den Druck von großen Auflagen geeignet. Durch die hohe Randschärfe und die ausgezeichnete Maschenüberquerung können mit dieser Schicht auch feine Motive scharf belichtet werden. Mit einem Festkörpergehalt von 43 % ist die Emulsion verhältnismäßig dickflüssig und trägt bei der Beschichtung so gut auf, dass eine hohe, scharf gezeichnete Druckschulter erzeugt wird. Die FT COAT PRO liefert sowohl auf weißem als auch auf gelbem Gewebe beste Ergebnisse und überzeugt durch eine sehr kurze Belichtungszeit.
Die Fotoemulsion sollte bei Raumtemperatur zwischen 10 °C und 30 °C gelagert werden. Das Gebinde unbedingt vor Frost und direkter Sonneneinstrahlung schützen. Die Haltbarkeit liegt bei 1,5 Jahren. Wir empfehlen, die Fotoemulsion unter Gelblicht zu verarbeiten.
Mehrere Siebe können auch auf Vorrat beschichtet werden, wenn sie danach dunkel gelagert werden. Bei Bedarf kann man sie dann innerhalb von 3 Wochen belichten. Direkt vor der Belichtung müssen die Siebe dann aber noch einmal zwingend mit Warmluft getrocknet werden. Fotoemulsion hat nämlich die Neigung, Feuchtigkeit aus der Raumluft anzuziehen.
Der zu beschichtende Siebdruckrahmen sollte trocken und staubfrei sein. Es ist daher ratsam, den Siebrahmen vor der Beschichtung mit Entfetter (z. B. unserem DEGREASER) zu reinigen und dann bis zur Beschichtung möglichst staubfrei zu trocknen und zu lagern.
Die Emulsion wird zunächst in eine passende Beschichtungsrinne gegeben, bis diese etwa halb voll ist. Dann wird zuerst auf der Druckseite (Außenseite, Abb. 1) des Siebes und anschließend auf der Rakelseite (Innenseite, Abb. 2) beschichtet. Sollen mit dem Sieb später dunkle Textilien bedruckt werden, dann kann die Druckseite optional auch zweimal hintereinander nass auf nass beschichtet werden. Dadurch wird auf dem Siebgewebe eine dickere Emulsionsschicht aufgebaut. Beim späteren Drucken wird also auch ein entsprechend höherer Farbauftrag erzielt.
Zum Beschichten wird eine bequeme Arbeitsposition empfohlen, die es erlaubt, die Rinne fest und sicher über den Rahmen zu führen. Wer keinen Beschichtungsstand hat, sollte wie auf den Fotos dargestellt beschichten.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Gutes Beschichten ist reine Übungssache. Die Beschichtung auf dem Gewebe sollte zunächst nicht zu zaghaft, sondern mit mittlerem bis höherem Anpressdruck erfolgen. Wird mit zu wenig Anpressdruck beschichtet, dann wird im schlechtesten Fall zu viel Emulsion aufgetragen. Die überschüssig aufgetragene Emulsion wird dann Nasen bilden und vom Sieb tropfen. Derart dick beschichtete Siebe sind in der Praxis weder richtig zu trocknen noch korrekt zu belichten. Es wird in diesem Fall empfohlen, das Sieb auszuwaschen und neu zu beschichten. Ziel ist es, eine gleichmäßig dünne Emulsionsschicht aufzutragen.
Besonders Siebdruckneulinge neigen erfahrungsgemäß dazu, eher zu viel Emulsion als zu wenig aufzutragen. Unsere dringende Empfehlung an Einsteiger ist es daher, mit der scharfen Kante der Beschichtungsrinne jede Seite des Siebs genau einmal zu beschichten.
Nach dem Beschichten wird die Emulsion aus der Beschichtungsrinne wieder direkt in das Gebinde gegeben, um ein unnötiges Eintrocknen zu vermeiden. Die Emulsionsrinne sollte nach dem Beschichten direkt mit Wasser gereinigt werden. Insbesondere gilt dies für die Kanten.
Wem dieses Datenblatt als Anleitung nicht genügt, dem empfehlen wir unser praxisorientiertes YouTube-Video zur Beschichtung von Siebdruckrahmen. Dort zeigen wir am Beispiel auch, wie man Siebe vorbereitet und wie man die Emulsion fachgerecht trocknet. Hier geht es zum Video.
Nach dem Beschichten wird das Sieb waagerecht liegend und mit der Druckseite (Außenseite) nach unten zeigend getrocknet. So kann die Emulsion tief in das Gewebe sacken und eine ausgeprägte Druckschulter bilden. Die Trocknung der lichtsensiblen Emulsion muss im Dunklen oder bei Gelblicht erfolgen. Bei erhöhter Zimmertemperatur und einer Luftfeuchtigkeit von unter 50 % erfolgt die Trocknung innerhalb von 5 – 6 Stunden bzw. über Nacht. Eine ausreichende Luftzirkulation sollte aber immer gegeben sein.
Ungenügend getrocknete, restfeuchte Emulsion ist nur schwer zu belichten und kann im schlimmsten Fall zu kompletten Fehlbelichtungen führen. Die Emulsion löst sich beim Entwickeln dann stellenweise oder großflächig ab.
Wir raten daher dringend dazu, die Emulsionsschicht vor dem Belichten immer bei etwa 40 °C mit Umluft zu trocknen. Hier genügt im Regelfall schon eine Trocknungszeit von 1 bis 1,5 Stunden. Im professionellen Betrieb erfolgt die Umlufttrocknung in einem Trockenschrank und im Semi-Pro- oder DIY-Sektor mit einem kleinen Heizlüfter.
Werden auf Vorrat beschichtete, unbelichtete Rahmen über viele Tage in Schränken, Kisten oder Kartons getrocknet und zwischengelagert, dann sollten diese vor der Belichtung unbedingt noch einmal mit Umluft bei ca. 40 °C getrocknet werden. Nur so geht man auf Nummer sicher, dass die oft kaum wahrnehmbare (Rest-) Feuchtigkeit wieder aus der vermeintlich getrockneten Schicht verdunsten kann. Denn Merke: Emulsion ist wasseranziehend. In feuchter Umgebung (Keller, kalte Werkstatt, Badezimmer) neigt sie dazu, die Feuchtigkeit aus der Raumluft anzuziehen.
Der Trocknung der Emulsion muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Nur eine komplett durchgetrocknete Emulsion kann auch perfekt belichtet werden. Gut 70 % der Probleme beim späteren Belichten und sogar auch beim Entschichten sind auf falsche oder mangelnde Trocknung im Vorfeld zurückzuführen. Wir empfehlen daher zum vollständigen Trocknen immer Hilfsmittel wie Heizlüfter mit Gebläsefunktion zu nutzen. Diese kosten nur wenige Euro und sind in jedem Bau- und Supermarkt zu erwerben.
Der Rahmen mit der gut durchgetrockneten und gleichmäßig aufgetragenen FT COAT PRO Emulsion kann mit allen marktüblichen Belichtungseinheiten belichtet werden. Die Belichtungszeit variiert dabei je nach verwendeter Belichtungseinheit, Schichtdicke der Emulsion sowie Abstand der Belichtungslampe zum Sieb etwas.
Im Semi-Pro- und DIY-Bereich wird in der Regel mit kompakten Belichtungseinheiten, wie zum Beispiel unserer Belichtungslampe UV LED 10 W (Artikelnummer: BL0001) belichtet. Alternativ können auch 400 Watt Halogenbelichter verwendet werden. Bei der üblichen 2/1 oder 1/1 Beschichtung und einem Abstand zwischen Sieb und Lampe von ca. 50 cm ergeben sich folgende Belichtungszeiten:
Gewebefarbe | Belichtungszeit mit Belichtungslampe UV LED 10 W | Belichtungszeit mit Belichtungslampe Halogen 400 W | Belichtungszeit mit UV LED- Vakuumbelichtungstisch |
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Weiß | 2:40 bis 3:00 Minuten | 4 bis 5 Minuten | 0:25 Minuten |
Gelb | 3:30 bis 4:00 Minuten | 5 bis 6 Minuten | 0:35 Minuten |
Eine praxisnahe Videoanleitung zur Semi-Pro-Belichtung gibt es in Teil 4 - Fotoemulsion belichten | Siebdruck selber machen unserer umfangreichen Siebdruckanleitung.
Bei den marktüblichen UV-Vakuum-Belichtungstischen bzw. den neueren LED-Belichtern ist die Belichtungszeit im Regelfall erheblich geringer. Oft liegt sie bei der FT COAT PRO zwischen 20 und 30 Sekunden. Die ideale Belichtungszeit kann hier leicht durch einen Streifenbelichtungstest oder einen Belichtungskalkulator (Artikelnummer: KALKU1) ermittelt werden.
Nach dem Belichten wird das Motiv direkt ausgewaschen. Dazu wird zunächst flächig, beidseitig und ohne Druck auszuüben, Wasser auf die Siebschablone aufgetragen. Die Schablone sollte dann etwa eine Minute lang unberührt unter Gelblicht ober bei sehr schwachem Kunstlicht einweichen. Schon jetzt sollte sich das Motiv leicht absetzen und gut erkennbar werden. Nach der Einwirkzeit kann man damit beginnen, das Motiv mit höherem Wasserdruck von der Druckseite aus auszuspülen. Abschließend wird das Sieb noch einmal intensiv mit einem weichen Wasserstrahl klargespült, um auch noch die letzten, mit bloßem Auge nur schwer erkennbaren Emulsionsreste (Schlemme) auszuspülen. Die Emulsion sollte sich nun fest und nicht mehr schmierig anfühlen. Fühlt sich die Schicht noch schleimig an oder es lösen sich ungewollt und fetzenhaft Stücke der Schablone ab, dann war die Belichtungszeit nicht ausreichend oder sehr wahrscheinlich war die Emulsion vor der Belichtung nicht komplett durchgetrocknet. Lässt sich das Motiv fast gar nicht oder nur sehr schwer ausspülen, war der Belichtungsfilm zu lichtdurchlässig, es wurde zu lange belichtet oder das Ausspülen ist bei Tageslicht bzw. starkem Kunstlicht erfolgt.
Wurde das Sieb erfolgreich entwickelt und ist wieder getrocknet, muss zwingend nachbelichtet werden, bevor das erste Mal Farbe auf das Sieb gelangt. Der fertige Rahmen mit dem gewünschten Motiv wird also noch einmal unter die Belichtungseinheit gelegt und 3- bis 4-mal so lang nachbelichtet, wie zuvor belichtet wurde – selbstverständlich ohne den Belichtungsfilm. Dieses Nachhärten macht die Siebe sehr widerstandsfähig gegen Abrieb, scharfe Reiniger und vor allem das Wasser in den Siebdruckfarben. Außerdem kann eine gut nachgehärtete Emulsion später viel leichter und sogar ohne Hochdruckreiniger entschichtet werden. Praxistipp: Lässt es das Wetter zu, kann die Nachbelichtung auch durch direkte Sonneneinstrahlung erfolgen. Tageslicht allein genügt allerdings nicht!
Die Entschichtung kann mit unserem Entschichter ULTRSTRIP bzw. ULTRASTIP25-Konzentrat vorgenommen werden. Das Sieb dazu zunächst komplett und vor allem an den Motiv-rändern von Farbresten befreien. Wir empfehlen dazu den Einsatz eines entsprechenden Siebreinigers wie dem WASHOUT-AQ für wasserbasierte Farben. Den gebrauchsfertigen Entschichter dann beidseitig und reichlich auf das Sieb sprühen, 3 bis 4 Minuten einwirken lassen und anschließend mit hohem Druck (im Idealfall mit einem Hochdruckreiniger) aus dem Gewebe spülen. Wer nicht über einen Hochdruckreiniger verfügt, kann auch mit einem Entschichterschwamm nachhelfen. Üblich ist es in der Praxis, den Rahmen nach dem Entschichten auch gleich zu entfetten, trocknen zu lassen und staubfrei für die nächste Beschichtung aufzubewahren.
Lassen sich hartnäckige Emulsionsreste trotz korrekter Entschichteranwendung nicht lösen, so ist dies auf unzureichende Trocknung der Emulsion VOR der Belichtung zurückzuführen. Auch eine nicht erfolgte Nachbelichtung kann zu Entschichtungsproblemen führen. Wie man Probleme beim Entschichten vermeidet und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Emulsionsreste dennoch zu entfernen, haben wir in diesem Video einsteigerfreundlich zusammengefasst.
Gelingt die Belichtung nicht auf Anhieb, gibt es dafür simple Ursachen, die leicht aus der Welt geschaffen werden können. Die häufigsten Einsteigerprobleme haben mit zu dicker Beschichtung, falscher Trocknung der Emulsion oder willkürlich festgelegter Belichtungszeit zu tun. Um bei der Lösung dieser typischen Einsteigerfehler behilflich zu sein, haben wir ein Trouble-Shooting YouTube-Video produziert: „Probleme beim Beschichten / Belichten von Emulsion lösen
Problem nicht dabei? Dann helfen wir gern bei der Ursachenfindung. Für eine zielgenaue Analyse ist es sehr hilfreich, wenn wir ein paar aussagekräftige, hochauflösende Fotos vom Problemfall an info@siebdruck-versand.de gesendet bekommen. Wir beraten außerdem auch gern telefonisch unter der 0391 / 243 587 53.