Der AMEX Belichtungskalkulator ist eine spezielle Testfolie zur genauen Ermittlung der idealen Belichtungszeit jeder herkömmlichen Fotoemulsion. Der Belichtungskalkulator ist in 5 Spalten unterteilt, jede Spalte hat ein Auflösungsmessfeld, mehrere Halbtonfarben und Textzeilen. 4 Messfelder haben zusätzlich einen UV-Graufilter. Jede Messfeldspalte ist oberhalb mit einer Faktorenzahl versehen.
1. Zunächst wird ein Rahmen wie gewohnt beschichtet und wie immer sehr gut durchgetrocknet. Merke: Die korrekte Trocknung der Emulsion ist die Grundvoraussetzung, um den Belichtungskalkulator korrekt benutzen zu könnnen. Wie man Emulsion richtig beschichtet und trocknet, haben wir in diesem Video anschaulich zusammengefasst.
2. Nun muss die richtige Belichtungszeit für die Emulsion eingeschätzt werden. Eine Orientierung bieten dabei die Vorgaben in dem zur jeweiligen Emulsion mitgelieferten Datenblatt.
Bei der Belichtung mit unserer 400 Watt Belichtungslampe und der FLX SCREEN Hybrid-Fotoemulsion beträgt die Belichtungszeit in etwa 4 bis 5 Minuten auf weißem Gewebe. Unsere Diazo-Emulsionen HIGH RESOULTION und SERICOP SUPREME benötigen auf weißem Gewebe zwischen 12 und 13 Minuten. Nun wird der Wert für die Belichtungszeit verdoppelt. Bei der FLX SCREEN wären das folglich 8 bis 10 Minuten Belichtungszeit.
3. Der Belichtungskalkulator wird dann als Vorlage auf dem Sieb platziert und das Sieb mit der verdoppelten Belichtungszeit belichtet. Anschließend den Rahmen wie gewohnt entwickelt, d. h. mit klarem Wasser ausspülen und vollständig trocknen. Vier der insgesamt fünf Messfelder sind mit einem UV-Filter versehen, achten Sie darauf, dass diese erhalten bleiben.
4. Nun wird die entwickelte Siebschablone genaustens überprüft, um die korrekte Belichtungszeit ermitteln zu können. Beachtet werden muss dabei, dass die Interpretation des Belichtungstests durch Art und Weise der Anwendung (Beschichtungsgeschwindigkeit, Fotoemulsionsdicke etc.) beeinflusst wird.
Die korrekte Belichtung der Photopolymer-, Diazo- und Zweikomponenten-Emulsionen ist erreicht, wenn die gesamte Schicht der belichteten Schablone durch das UV-Licht vollständig ausgehärtet ist. Dieser Prozess der Belichtung geht mit einem leichten Farbwechsel der Schablone einher.
1. Die Schablone weist von einer Spalte zur nächsten Farbunterschiede auf. Nun verfolgt man den Farbunterschied von der hellsten bis zur dunkelsten Messspalte, bis kein Unterschied mehr feststellbar ist. Die Spalte, bei der keine Farbveränderung mehr festzustellen ist, stellt die ideale Belichtung dar.
2. Wenn die richtige Messspalte ausgewählt wurde, wird der darin oben abgedruckte Faktor (1,0 / 0,7 / 0,5 / 0,33 /0,25) mit der verwendeten Belichtungszeit multipliziert. Dies ergibt die korrekte endgültige Belichtungszeit für Ihre Kombination aus Fotoemulsion, Siebgewebe und Lichtquelle.
Die aus dem Datenblatt entnomme optimale Belichtungszeit wäre 4:30 Minuten. Das ergibt bei der Verdopplung 9 Minuten. Diese verdoppelte Belichtungszeit multipliziert man in unserem Beispiel mit dem Faktor 0,7 (ermittelter, optimaler Faktor). So erhält man eine tatsächlich optimale Belichtungszeit von 6,3 Minunten, d. h. ca. 6:20 Minunten.
3. Unterbelichtung: Wenn bei Faktor 0,7 und Faktor 1,0 immer noch eine Farbveränderung festzustellen ist, deutet dies auf eine völlig unterbelichtete Schablone hin. In diesem Fall muss die zuvor verwendete Zeit der Testbelichtung verdoppelt und der Test erneut durchgeführt werden.
Der Belichtungskalkulator kann auch zur Beurteilung der Kantenschärfe und der Druckauflösung verwendet werden. Er ist so konzipiert, dass der beste Winkel für die Positionierung der Schablone leicht gewählt werden kann.
Die Auflösung der Siebschablone wird überprüft, indem der Grad der Deckung in der Mitte (Kreis) jedes Messfeldes beurteilt wird.
Die verschiedenen Halbtonbereiche können zur Beurteilung des Verlustgrades von Glanzlichtpunkten bzw. der Überflutung von Schattenbereichen verwendet werden. Die Prüfung des Drucks zeigt auf einen Blick, ob in den Mitteltönen ein „Punktverlust“ oder eine „Punktzunahme“ vorliegt.
Der Belichtungskalkulator sollte an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden, außer Reichweite von Hitze, Zündquellen und anderen reaktiven Chemikalien. Außerdem darf der Belichtungskalkulator keiner Wasser- oder Wärmequelle ausgesetzt werden, da dies die Neutraldichtefilter beschädigen kann. Die Haltbarkeit beträgt 5 Jahre bei Lagerung bei einer Temperatur zwischen 0 und 30 °C. Es wird empfohlen, die Leistung des Kalkulators zunächst zu testen, bevor er in der Produktion eingesetzt wird.
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