Der PLAST PF PUFF-Farbzusatz kann in all unsere Plastisolfarben gemischt werden und lässt die Farbe bei der Hitzefixierung aufpuffen, wie ein Muffin im Ofen. Besonders in der Mode-Branche erfreut sich dieser Zusatz einer großen Beliebtheit. Schaut man sich die Drucke diverser Streetwear und Lifestyle-Marken an, so wird man diesen Siebdruck-Effekt immer wieder auf Hoodies, Sweatshirts aber auch T-Shirts und Sweatpants finden. In diesem Text lernt ihr, wie man dieses Additiv richtig einsetzt, um selbst Puff-Drucke anzufertigen.
Zunächst mischt man, je nach gewünschter Intensität, 10 bis max. 20% vom Puff-Zusatz in die gewünschte Farbe hinein und rührt das Ganze kräftig durch. Um möglichst akkurat zu arbeiten, raten wir dazu, eine Waage zu nutzen.
Will man einen deutlich erkennbaren Aufschäum-Effekt erzielen, sollte man nicht nur das erlaubte Maximum vom Puff-Zusatz einrühren, sondern auch viel Farbe beim Drucken auf das Textil auftragen. Es ist also ratsam, ein möglichst grobes Sieb (32T bis 47T) zu nutzen und die Emulsion im Vorfeld möglichst dick auf das Siebgewebe aufzutragen. In der Praxis weit verbreitet ist hier die Verwendung von Siebdruckrahmen mit 43T Gewebe mit einer 2:1 Beschichtung.
Um einen noch höheren Farbauftrag zu forcieren, sollte im manuellen Siebdruck ein mittelharter 70 Shore Rakel eingesetzt werden. Beim Druck mit automatischen Siebdruckmaschinen ist in der Regel ein 65/90/65 Shore Rakelgummi die beste Wahl. Außerdem sollte das Sieb vor dem Rakelzug immer geflutet werden, um es dann 2x hintereinander "nass-in-nass" frei zu rakeln.
Eine weitere Option, um den Farbauftrag spürbar zu erhöhen, ist das Zwischentrocknen. Die erste Farbschicht wird gedruckt, dann wird mit einem Flashtrockner zwischengetrocknet und anschließend wird eine zweite Farbschicht darüber gedruckt. Aber Vorsicht, flasht man zu lange oder zu heiß, beginnt die Farbe schon bei der Zwischentrocknung aufzupoppen. Das muss in jedem Fall vermieden werden.
Will man nur einen ganz leichten Puff-Effekt erzeugen, so arbeitet man mit weniger farbdurchlässigen Sieben wie 55T oder 61T und/oder man reduziert die Menge des eingerührten Puff-Zusatzes.
Puff-Druck sind grundsätzlich nicht sehr schwer umzusetzen. Nur bei der Hitzefixierung sollte mit der nötigen Aufmerksamkeit gearbeitet werden, wenn man perfekte Ergebnisse erzielen will. In Abhängigkeit vom Trockner-Typ und der Dicke der Farbschichten sollte die Farbe für 60 bis 90 Sekunden bei 160 bis 170 °C im Trockentunnel fixiert werden. Wobei eine leichte Luftzirkulation im Tunnel sehr förderlich ist. Eine zu kurze bzw. zu niedrige Hitzeeinwirkung verringert den Aufschäumeffekt, eine Überfixierung kann die Druckfarbe wiederum schädigen und zum Kollabieren des Aufschäumers führen.
Puff-Farbe kann optional auch auf normalen Flashweiß-Unterdruck gedruckt werden. Die Farbe bläht sich dann aber nicht so stark auf. Beim direkten Druck auf Stoff ist der Effekt deutlicher. Es kann aber sein, dass sich der Stoff beim Direktdruck leicht wellt.
Wer keinen Trockentunnel in seiner Siebdruckwerkstatt hat kann auch mit einem Heißluftfön oder Flashtrockner brauchbare Ergebnisse erzielen.
Allerdings ist hier etwas Fingerspitzengefühle und Improvisationsbereitschaft nötig.
Wie immer sollten vor großen Produktionsreihen eigene Tests inkl. Waschtests durchgeführt werden und Best Practice Ergebnisse sollten für Folgeaufträge notiert werden.