Um perfekte Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, die Maschine bzw. den Arbeitsplatz zunächst für das Druckvorhaben einzurichten. Nur so gewährleistet man kantenscharfe Druckergebnisse und einen reibungslosen Workflow, der es erlaubt, in die ausschussfreie Serienproduktion zu gehen. Bei der Einrichtung geht es vorrangig darum, die Maschine so einzustellen, dass der eingespannte Siebdruckrahmen beim Drucken plan auf der gesamten Textiloberfläche liegt.
Konkret heißt das für alle, die mit einer unserer Siebdruckmaschinen arbeiten, den Kopf der Maschine so zu justieren, dass der Rahmen parallel zur Druckplatte ausgerichtet ist. Dazu befinden sich an all unseren Maschinen Schrauben zur Neigungs- und Höheneinstellung, die mit dem entsprechenden Werkzeug angepasst werden können.
Beim Druck mit wasserbasierten Farben wie der TEXPRINT-AQ Serie oder dem AQUAPLAST-DIY Mischsystem ist es ratsam, die Maschine ohne „Absprung“ einzustellen. Das heißt also, dass der Rahmen so auf dem Textil positioniert wird, dass er an allen Stellen direkten Kontakt zum aufgezogenen Textil hat. Acht gegeben werden sollte im Zuge der Einstellung daher auch auf Kordeln, Taschen, Kragen oder Knopfleisten, die im Weg sein könnten.
Um das Motiv später möglichst mittig auf das T-Shirt bzw. den Hoodie drucken zu können, raten wir zu einer Hilfsmarkierung auf der Druckplatte. Diese Orientierungslinie kann mit einem wasserfesten Edding gezogen werden. Mit einem langen Lineal sollte zuerst jeweils unten und oben an der Platte durch horizontales Anlegen und Messen die Mitte bestimmt werden. Die beiden oben und unten markierten Punkte werden dann mit dem Lineal durch einen Strich verbunden. Anschließend wird der eingespannte Siebdruckrahmen gesenkt. Da die Fotoemulsion halb durchsichtig ist, scheint die schwarze Markierungslinie durch und man kann den Rahmen exakt an der schwarzen Linie ausrichten. Wenn zusammen mit dem Motiv mittige Orientierungsmarken belichtet wurden, kann es binnen Sekunden zentrisch ausgerichtet werden. Das Sieb wird dazu kurz gelockert und nach erfolgter Positionierung wieder fest mit den schwarzen Knaufschrauben fixiert.
Geübten Druckern ist die zentrische Ausrichtung irgendwann per Augenmaß möglich und sie können bei diesem vorbereitenden Schritt abkürzen. Ambitionierten Einsteigern raten wir aber, zunächst den fachlich richtigen Weg zu lernen, um von Beginn an erstklassig abzuliefern.
Um die richtige Positionierung des T-Shirts auf der Druckplatte zu bestimmen, wird probeweise ein unbedruckter T-Shirt-Rohling aufgezogen. Dank der guten Durchsicht der Emulsion scheint das T-Shirt bzw. der Kragen durch. So kann leicht bestimmt werden, wo der Druck später auf dem Shirt landen soll.
Die Position des T-Shirts auf der Platte kann dadurch beeinflusst werden, wie tief man den Kragen auf die Platte zieht. Die andere Option ist das Verschieben des T-Shirts samt Druckplatte. Die Druckplatte ist dazu mit einer Stationsaufhängung auf dem Führungsarm der Maschine befestigt und kann vor- und zurückgeschoben werden.
Bei einem Rundhals-T-Shirt wird ein klassischer Brustdruck idealerweise etwa drei fingerbreit unter dem Kragen positioniert. Werden V-Neck-Shirts bedruckt, wählt man in der Praxis oft einen geringeren Abstand.
Ist die optimale Position gefunden, wird am Kragen eine weitere Hilfslinie gezogen. Im späteren Druckprozess können die T-Shirts an dieser Linie schnell und zielsicher ausgerichtet werden.
Da die Ränder des Siebdruckrahmens noch offen sind und Farbe beim Drucken ungewollt durchdringen würde, werden diese mit SMART-RES Siebklebeband abgedeckt. Gleiches gilt auch für die Passermarken bzw. Mittellinienmarkierungen. Diese werden allerdings von der Rückseite abgeklebt, damit das Tape beim Rakeln nicht bremsend wirkt. Im Gegensatz zu Paketklebeband hat unser SMART-RES Siebklebeband den Vorteil, dass es später ohne Kleberückstände vom Sieb abgezogen werden kann.
Hat man seinen Arbeitsplatz wie oben beschrieben vorbereitet, ist die wichtigste Grundvoraussetzung erfüllt, um in kürzester Zeit hohe Auflagen zu drucken und die Ausschussquote auf ein Minimum zu senken.
Unter „Absprung“ versteht man den Abstand zwischen dem Siebdruckrahmen und der Bedruckstoffoberfläche. Im Besonderen, wenn man mit Plastisolfarben oder mit den PapyroPrint-Papierdruckfarben arbeitet, wird ein Absprung benötigt. In der Praxis wird der Absprung bei diesen Anwendungen auf 2 bis 3 mm angelegt. So erzielt man beim Rakeln ein möglichst kantenscharfes, sauberes Ergebnis. Wie genau der Absprung eingestellt wird und warum genau er bei vielen Druckanwendungen der Schlüssel zum Erfolg ist, haben wir in einem anschaulichen Anwendervideo zusammengefasst.